• Nachtherbergen
    Die Psalmen Davids
    Solo

    Uraufführung:
    9. Juli 2004, Auftragschoreografie der Festspiele Europäische Wochen Passau, Salvatorkirche Passau

    Produktion: Company homunculus
    Konzeption: Manfred Aichinger, Günther Mörtl
    Choreografie: Manfred Aichinger
    Tanz: Martina Haager
    Musik: Werke jüdischer Komponisten des 20. Jahrhunderts
    Klavier: Volker Nemmer
    Raumgestaltung und Licht: Silvia Auer
    Video: Friedrich Scheichl
    Dramaturgie: Nikolaus Selimov


    Manfred Aichiner: "In der Choreografie "Nachtherbergen" beobachten wir die Tänzerin Martina Haager. Sie verkörpert einen Menschen, der vieles erlebt hat, Verletzungen, Zweifel und Sorgen mit sich trägt. Im Schutz des nächtlichen Raumes, in der Stille und Dunkelheit hofft sie auf Ruhe und Trost. Begleitet von den Klängen jüdischer Komponisten, gespielt von Volker Nemmer, und den Worten der alttestamentarischen Psalmen Davids begibt sie sich auf die Suche…

    Als Aufführungsort dient die Salvatorkirche. Diese gotische Kirche ist auf dem Platz einer ehemaligen jüdischen Synagoge errichtet worden. In unserem künstlerischen Konzept beziehen wir sowohl  den heutigen christlich-sakralen Raum als auch die zerstörte, nicht mehr  sichtbare jüdische Synagoge ein. Ersterer wird mittels Choreografie, Tanz und Video „bearbeitet“. An die Synagoge wird mit Klaviermusik jüdischer Komponisten aus dem 20. Jahrhundert und den Psalmen Davids erinnert. Ausgehend von diesen Psalmen stellt sich in der Choreografie „Nachtherbergen“ die Frage nach dem Stellenwert von Spiritualität, Glaube und Religion in der Gegenwart. Kann Glaube im Kontext von zunehmend fundamentalistischer Haltung und klerikalen Dogmen gelebt werden?"